Hamster sind beliebt Haustiere, vor allem bei Kindern. Auch Eltern finden die Anschaffung eines Hamsters oftmals praktisch, weil sie denken, dass das kleine Tierchen nicht viel Platz benötigt. Doch so einfach ist es nicht, viele der im Handel angebotenen Käfige sind einfach nur zu klein.
Die Nager brauchen Platz und benötigen genügend Auslauf, zudem klettern Hamster sehr gerne, auch dafür muss der Käfig genügend Möglichkeiten hergeben. Doch nicht immer ist es ein gutes Zeichen, wenn Hamster klettern.
Neben einer normalen „Freizeitbeschäftigung“ kann dies auch auf ein Problemverhalten hindeuten, was genau dahintersteckt, erfährst Du hier.
Klettern Hamster in ihren Käfigen?
Hamster klettern, und das mit viel Liebe und Geschick. Sobald sich ihnen eine Möglichkeit zum Klettern auftut, nutzen sie diese auch. Das liegt daran, dass Hamster von Natur aus sehr neugierige Tiere sind. Zwar kommen ihre Kletterkünste nicht an die von anderen Nagern, wie Mäuse oder Ratten heran, dennoch sind Hamster sehr gute Kletterer.
Der niedliche Nager benötigt eigentlich nur etwas, woran er sich festhalten kann und los geht es. Trotz seiner kleinen Pfötchen verfügt der Hamster über einen starken Griff und ist in seinen Bewegungen flink und schnittig.
Natürlich ist das für den Besitzer des Tiers ein Genuss, seinen kleinen Hamster beim Klettern und Toben zu beobachten. Es wirkt niedlich und verrückt zugleich und suggeriert dem Besitzer vielleicht auch, dass mit seinem Liebling alles in Ordnung ist. Ein kranker Hamster würde schließlich nicht klettern, rennen und spielen.
Doch das kann auch ein Trugschluss sein. Das gilt vor allem dann, wenn der Hamster immer wieder die Käfigwände hochklettert und sich dann mit einmal wieder herunterfallen lässt. Macht er das hin und wieder, ist das in der Regel kein Problem. Doch wenn dieses Verhalten mehrere Minuten oder gar Stunden am Stück andauert, sollte genauer hingeschaut werden.
Prinzipiell ist es aber vollkommen normal, dass Hamster klettern. Das gehört zu ihren natürlichen Instinkten, sie erklimmen und erkunden gerne die verschiedensten Dinge. So können sie ihre aufgestaute Energie abbauen und ihrer Neugier nachgehen.
Auch wenn Dein Hamster mehrmals hintereinander den Käfig hochklettert und kreuz und quer alles erkundet, ist das normal. Irgendwann springen sie ab oder lassen sich in den Käfig fallen, um danach von neuem zu beginnen.
Warum klettern Hamster in ihrem Käfig?
Es gibt verschiedene Gründe, warum Hamster klettern:
- nachgehen natürlicher Instinkte
- Neugierde
- Energieverbrauch
- Langeweile
- Fluchtversuche
Hamster haben trotz ihrer kleinen Statur sehr viel Energie, die sie im Käfig nicht immer ausleben können. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass sie ein Laufrad nutzen können, um die Energie abzubauen. Doch auch das reicht nicht immer aus und so suchen sie andere Wege, um sich auszupowern. Dazu gehört auch das Klettern, was aber einfach auch ein ganz natürliches verhalten von Hamstern ist.
Hamster klettern auch, wenn sie in der freien Natur leben. Das tun sie zum Beispiel, um an Futter zu kommen oder einen Unterschlupf zu finden. Auch wenn der Hamster seinen Unterschlupf im Käfig sicher hat und sein Futter vom Menschen bekommt, klettert er. Er möchte damit einfach seinen Kletterdrang befriedigen. Manchmal klettern aber Hamster auch aus Langeweile, etwa wenn sie nicht mit sich anzufangen wissen.
Das Laufrad und die Spielsachen sind nicht mehr so interessant und der Käfig wurde auch schon gründlich erkundet. Dann versuchen Hamster, sich anderweitig zu beschäftigen, zum Beispiel, indem sie klettern.
Hamster sind sehr neugierige Tiere und lieben es, Neues zu entdecken. Durch das Klettern gelangen sie an Orte des Käfigs, die sie noch nicht kennen. Das macht ihnen viel Freude. Es kann aber tatsächlich auch sein, dass der Hamster durch das Klettern versucht zu entkommen.
Das muss gar nicht heißen, dass sie ihren Käfig oder Dich als ihren Besitzer nicht mögen. Vielmehr ist dies ein natürlicher Trieb, dass sie sich fort von Orten und Dingen bewegen möchten. Auch das ist ein natürlicher Instinkt, wenn sie in der Wildnis etwas nicht mögen, fliehen sie auch.
Beobachte Deinen Hamster auch neben seinem Kletterverhalten, frisst und trinkt er normal und wirkt nicht gestresst, gibt es keinen Grund zur Sorge.
Hamster klettern aus Stress
Problematisch wird das Kletterverhalten des Hamsters erst, wenn er dies aus Stress tut. Ein Beispiel wäre, wenn er mit einem anderen Hamster zusammenlebt. Dann kann es sein, dass er versucht zu fliehen. Hamster sind Einzelgänger und wenn sie zusammen in einem Käfig gehalten werden, ist es wahrscheinlich, dass sie sich bekämpfen.
Bemerkst Du aggressives Verhalten Deiner Hamster untereinander in Kombination mit einem gehäuften Kletterverhalten, solltest Du die Artgenossen trennen.
Bei Zwerghamstern reicht es manchmal schon die Versteckmöglichkeiten aufzustocken. Doch nicht immer muss es ein Artgenosse sein. Auch andere Haustiere in Sichtweite des Hamsters können zum Fluchtverhalten und zu Stress führen.
Der Grund ist, dass Hamster typische Beutetiere sind. Ihren Jägern wollen sie natürlich entkommen, was aber im Käfig nicht gelingt. So geraten sie unter Stress und fühlen sich bedroht und gefangen. Stress bedeutet für Hamster eine Gesundheitsgefahr, denn dieser wirkt sich auf den gesamten Körper des Nagetiers aus. Wie bei uns Menschen wird das Stresshormon Cortisol ausgeschüttet.
Leidet der Hamster unter einem konstant hohen Cortisolspiegel im Blut, geht das auf seine Organe und sein Immunsystem. Einfach ausgedrückt: Die Wahrscheinlichkeit, dass Dein Hamster krank wird, erhöht sich um ein Vielfaches. Wenn Du also noch weitere Haustiere, wie Katzen, Hunde oder Vögel besitzt, solltest Du diese gut von Deinem Hamster trennen und außer Sichtweite des Nagers halten.
Wie kann man Hamster vom Klettern abhalten?
Du wirst Deinem Hamster das Klettern nicht unterbinden können, denn das ist ein natürlicher Instinkt. Doch Du kannst einiges tun, damit Dein Hamster gar nicht mehr so viel klettern muss. In erster Linie gelingt das durch einen ausreichend großen Käfig mit genügend Auslauf für den kleinen Nager. Für Beschäftigung sorgen Nager-Spielzeuge und eine dicke Schicht Einstreu zum Eingraben und Verstecken.
Außerdem kannst Du den Käfig immer mal wieder umgestalten, damit es etwas Neues zu erkunden gibt. Hamster sind schlau und strengen gerne ihren Geist an. So kannst Du kleine Hindernisse einbauen, um an das Futter zu gelangen oder kleine Parcours bauen.
Außerdem: Tausch das Spielzeug immer wieder aus, so kommt keine Langweile auf. In einem gut abgesicherten Bereich der Wohnung kannst Du Deinen kleinen Liebling immer mal laufen lassen.
Tipp: Du kannst auch neues Futter anbieten, um deinen Hamster zu unterhalten. Wie wäre es z. B. mit Trauben für deinen Hamster, oder sogar eine „Spinatsuppe„?
Kann das Klettern im Käfig schädlich für Hamster sein?
Hamster klettern auch in der Natur sehr viel, so sind sie geübt darin. Auch wenn es manchmal gefährlich aussieht, wie sie sich in ihren Käfig fallenlassen, schadet ihnen das nicht. Solange genügend Einstreu im Käfig ist, landen sie weich und sicher.
Würden sie auf einer harten Oberfläche oder ihrem Spielzeug landen, könnten sie sich natürlich schon verletzen. Das kommt allerdings sehr selten vor. Das Einstreu hilft in der Regel verlässlich, sie gut abzufedern.
Wie macht man den Käfig für einen kletternden Hamster sicher?
Das Wichtigste ist, den kompletten Käfig mit genügend Einstreu zu polstern. Nur so kannst Du letztendlich Verletzungen verhindern. Möchte der Hamster klettern, solltest Du die Spielzeuge entfernen.
Da Du Deinen Hamster nicht ständig unter Beobachtung haben kannst, solltest Du das Spielzeug entweder aus dem Käfig nehmen, wenn Du nicht da bist oder zumindest in die Mitte des Käfigs legen. In der Regel lassen sich die Hamster vom Käfigrahmen einfach fallen, anstatt zu springen. So landen sie mit hoher Wahrscheinlichkeit am Käfigrand.
Fazit: Warum klettern Hamster im käfig?
Der Hamster klettert gerne. In den meisten Fällen ist es auch vollkommen in Ordnung, wenn er seinen Käfig rauf und runter erkundet. Er hat Spaß dabei, kann seine Neugierde stillen und baut überschüssige Energie ab. Erst wenn der Hamster auffällig oft klettert und sich dann wieder nach unten fallen lässt und auch sonst gestresst wirkt, sollte eingeschritten werden.
Eine Trennung von den Artgenossen, ein größerer Käfig, Spielzeug, ein Laufrad und ein Sandbad zur Beschäftigung halten den Nager oftmals schon vom Stressklettern ab.
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