Dürfen Kaninchen Erdbeeren essen?

Eine natürliche und gesunde Ernährung von Kaninchen umfasst neben Gräsern und Kräutern auch Gemüsepflanzen und Blätter. Während Heu als gängiges Grundnahrungsmittel verfüttert wird, stellt u.a. Obst Frischfutter dar, mit dem sich die Kaninchen-Ernährung abrunden lässt.

Obst, etwa in Form von Erdbeeren, kann daher eine hervorragende Nahrungsergänzung sein. Doch viele Kaninchenbesitzer sind sich unsicher, ob Erdbeeren bedenkenlos verfüttert werden können.

Damit ist nun Schluss. In diesen Artikel erfährst du, ob Kaninchen Erdbeeren essen dürfen und was du bei der Fütterung alles beachten musst. Los gehts!

Kaninchen dürfen Erdbeeren essen. Die Erdbeere darf von Kaninchen inklusive Blätter, Blüten usw. gefressen werden. Der Vitamine und Antioxidantien sind förderlich für die Gesundheit. Aufgrund des Zuckergehalts sollten Erdbeeren für Kaninchen aber ein Snack sein.

Damit ist schon einmal klar: Die gröbsten Bedenken lassen sich schnell ausräumen. Aber wie immer verbirgt sich der Teufel im Detail. Steigen wir nun tiefer ins Thema ein. Beginnen wir mit der Erdbeerpflanze – was davon ist genau wann essbar?

Generell gilt, dass Kaninchen sämtliche oberirdischen Pflanzenteile sowie die Früchte von Erdbeeren verzehren dürfen. Dazu gehören auch die grünen Blätter der roten Frucht. Ebenfalls auf dem Speiseplan von Kaninchen darf das Laub der Erdbeerpflanze stehen.

Aber wie sieht es mit dem grünen Part an der Erdbeere aus, den wir für uns Menschen meistens herausschneiden?

Du kannst Kaninchen mit Erdbeeren füttern, das gilt für die ganze Pflanze. Neben der Frucht selbst ist es also auch möglich, die Blüten und Blätter zu verfüttern. Erdbeeren sind daher eine tolle Möglichkeit, die Kaninchen-Ernährung abwechslungsreicher zu gestalten.

Aber: Für grüne, unreife Erdbeeren gilt das nicht unbedingt.. Hier ist die Lage noch unklar …

Erdbeeren gehören zu den Früchten, die nicht nachreifen. Werden also unreife Erdbeeren gekauft, bringt es nichts, sie noch einige Tage liegen zu lassen, um sie essbar zu machen. Ein grünlich-gelber Rand an der Erdbeere weist darauf hin, dass die Früchte noch etwas länger an der Pflanze hätte verbleiben sollen, bevor sie geerntet wird.

Unreife Erdbeeren gelten jedoch – zumindest für den Menschen – nicht als giftig, wenn auch das Aroma noch nicht so stark ausgeprägt ist. Konkrete Aussagen zur Fütterung von grünen Erdbeeren für Kaninchen gibt es jedoch indes nicht. Daher solltest Du im Zweifel nicht Kaninchen mit Erdbeeren füttern, die noch nicht vollständig ausgereift sind.

Achte daher beim Kauf darauf, dass sie keine grünen Stellen besitzen, bzw. warte mit dem Ernten im eigenen Garten so lange, bis sie reif genug sind.

Auch hier also Entwarnung. Aber gilt dass auch für wilde Erdbeeren oder Walderdbeeren?

Es kann bei der sogenannten Scheinerdbeere und der Walderdbeere durchaus zu Verwechslungen kommen. Problematisch für Dein Kaninchen ist dies jedoch nicht. Auch wilde Erdbeeren dürfen Kaninchen verfüttert werden.

Du kannst also Erdbeerpflanzen aus dem Garten pflücken oder auch Walderdbeeren sammeln und damit Deinem Kaninchen eine Freude bereiten.

Die Scheinerdbeere ist von der Walderdbeere anhand ihrer sonnengelben Blüten zu unterscheiden. Bei beiden Erdbeerpflanzen gilt, dass sie dem Kaninchen komplett verfüttert werden dürfen.

In jedem Fall solltest du die Erdbeeren aber sehr gut Waschen und sichergehen, dass keine Krankheitserreger von draußen im Kaninchenstall landen.

Damit zurück in die „Sicherheit“ des Trockenobst-Regals…

Du kannst Kaninchen mit Erdbeeren füttern die sowohl frisch als auch getrocknet sind. Getrocknete Erdbeeren kannst du entweder kaufen oder selbst herstellen.

Um frische Erdbeeren in getrocknetem Zustand zu verfüttern, schneide sie zunächst in dünne, feine Scheiben. Dann kannst die Scheiben entweder im Ofen oder, wenn vorhanden, auch im Dörrautomaten gut trocknen lassen. Danach können sie dem Kaninchen als leckerer Snack gereicht werden.

Gekaufte getrocknete Erdbeeren solltest du aber immer doppelt checken. Denn hier werden gerne Süßungsmittel wie Zucker oder Konzentrate zugesetzt. Das ist ein No-Go für Kaninchen und sollte in jedem Fall vermieden werden.

Damit genug vom roten Früchtchen – kehren wir zu den Kaninchen zurück. Dafür bist du ja schließlich hier.

Junge Kaninchen können das gleiche Futter bekommen, wie das Muttertier. Sollte die Kaninchen-Mutter bisher nur mit Trockenfutter gefüttert worden sein, ist Frischfutter, Gemüse und Obst noch Neuland für die Jungtiere, daher sollte man sich hier erst einmal herantasten und das Jungtier – frühstens ab der 12. Lebenswoche – dementsprechend auch erst an Erdbeeren gewöhnen.

Lass Dein Kaninchen die Erdbeeren probieren und achte gut darauf, ob es die Früchte auch verträgt. Baby-Kaninchen sollte man jedoch nicht mit Erdbeeren füttern. Kaninchen an sich haben bereits ein sensibles Verdauungssystem, dies gilt noch einmal mehr für Baby-Tiere. Diese wären nicht in der Lage, die hohe Menge an Zucker in den Erdbeeren zu verarbeiten.

Wie bei jedem Futter, das Du Deinem Kaninchen das erste Mal fütterst, solltest Du auch bei Erdbeeren darauf achten, dass Dein Tier die Früchte verträgt.

Bestimmte Kaninchen Rassen, denen keine Erdbeeren verfüttert werden sollten, gibt es nicht. Vielmehr sollte hier auf die Vorlieben und das Befinden des einzelnen Tieres geachtet werden.

Die meisten Kaninchen schätzen Erdbeeren als erfrischenden Snack und sind daher über diese Ernährungsergänzung dankbar. Üblicherweise essen Kaninchen Erdbeeren in geringen Mengen. Möchtest Du Deinem Kaninchen gerne Erdbeeren füttern, probiere den Snack zunächst aus, indem Du ein kleines Erdbeerstück reichst. Du siehst dann, ob die Erdbeere vom Kaninchen angenommen und auch gut vertragen wird.

Letztlich hat natürlich jedes Kaninchen ganz eigene Vorlieben, doch süße Snacks wie Erdbeeren werden im Allgemeinen sehr gut angenommen. Sollte Dein Kaninchen die angebotene Erdbeere nicht essen, ist dies also kein Grund zur Besorgnis.

Jeder Geschmack ist anders und es lassen sich sicher andere Obst-Alternativen finden, die besser angenommen werden. Oder probiere es doch einmal, nur die Erdbeerblätter zu füttern. Sei aber immer auf der Hut vor zu viel Zucker. Als Beispiel: Kaninchen dürfen Bananen nur in kleinsten Mengen essen.

Erdbeeren sind lecker und erfrischend und noch dazu gesund. Sie sind reich an Ballaststoffen und Vitaminen und zudem mit Antioxidantien angereichert. Antioxidantien sind wichtig im Kampf gegen freie Radikale und neutralisieren diese, was wiederum das Krankheitsrisiko senkt.

Laut Studien können Erdbeeren zur Senkung des Blutdrucks beitragen und gut für das Herz sein.

Eine andere Studie kam sogar zu dem Schluss, dass Erdbeeren sich positiv auf Diabetes und den Glukosestoffwechsel auswirken können.

Auch Vitamin C, wie es in Erdbeeren enthalten ist, gehört zu den Antioxidantien. Der Vitamin-C-Gehalt von Erdbeeren übersteigt sogar den von Orangen. Sind zu viele freie Radikale im Körper vorhanden, entsteht sogenannter oxidativer Stress, wodurch Lipide, Proteine und auch DNA im Körper nachteilig verändert und Krankheiten ausgelöst werden können.

Pflanzliche Quellen sind hervorragend dazu geeignet, dem Körper Fänger für freie Radikale zur Verfügung zu stellen. Mittlerweile gibt es viele Berichte, die das antioxidative Potenzial von Früchten belegen.

Erdbeeren enthalten zudem sekundäre Pflanzenstoffe, die den sogenannten Polyphenolen zuzuordnen sind. Polyphenole sind bekannt dafür, Schutz vor Herr-Kreislauf-Erkrankungen zu bieten, eine entzündungshemmende Wirkung zu besitzen und auch Krankheitskeime abtöten zu können.

Ebenfalls in Erdbeeren enthalten sind Kalzium und Phosphor. Diese essenziellen Nährstoffe helfen bei der Knochenentwicklung und dem Zahnwachstum Deiner Fellnase.

Nicht zuletzt sind Erdbeeren auch eine gute Ballaststoffquelle. Ballaststoffe gehören zu einer ausgewogenen Kaninchen-Ernährung, da sie einen gesunden Verdauungstrakt fördern und gut für die Gesundheit von Magen-Darm sind.

Tipp: Kaninchen lieben Kartoffelschalen. Hier liest du, was du von der Kartoffel am besten verfüttern kannst.

Auch bei Erdbeeren gilt: Immer auf das richtige Maß achten. Auch wenn eine Erdbeere hier und da gesund und lecker für das Tier ist, kann eine sehr erdbeerlastige Ernährung negative Auswirkungen haben.

Das Obst ist sehr reich an Zucker. Fütterst Du sehr häufig Dein Kaninchen mit Erdbeeren, kann dies daher Übergewicht nach sich ziehen, was wiederum zu verschiedenen Krankheiten führen kann. Auch muss das sensible Verdauungssystem des Kaninchens berücksichtigt werden.

Erdbeeren in großen Mengen würden dieses überfordern und Durchfall sowie Schmerzen hervorrufen. Bei Durchfall solltest Du stets den Tierarzt aufsuchen, da es hier schnell zu Mangelerscheinungen beim Tier kommen kann. Zum einen aufgrund des Wasserverlusts, zum anderen weil das Tier nicht mehr seinen Blinddarmkot aufnehmen kann.

Tipp: Auch sind Gurken für Kaninchen eine echte Challenge. Verantwortlich: Der hohe Waseranteil Lies hier wie du Fehler bei der Fütterung vermeidest.

Frische Erdbeeren kannst Du Deinem Kaninchen im Ganzen reichen, das Obst sollte aber n Häppchengröße geschnitten werden. Den Stiel entfernst Du jedoch am besten, da dieser ansonsten ein Erstickungsrisiko darstellen könnte.

Achte zudem stets darauf, dass die Erdbeeren unbehandelt und ungespritzt sind und keine faulen Stellen aufweisen. Zudem sollte das Obst zunächst gewaschen werden, bevor es dem Tier als Futter gereicht wird.

Übrig gebliebene Erdbeerreste sollten zeitnah aus dem Käfig entfernt werden, da Erdbeeren schnell an Qualität einbüßen.

Fange langsam an, Dein Kaninchen an Erdbeeren zu gewöhnen. Stelle ihm also nicht direkt eine ganze Schale Erdbeeren bereit, sondern füttere zunächst nur ein kleines Obststück. Achte darauf, ob Dein Kaninchen diesen Snack verträgt.

Wenn es keinen Durchfall, keine Verdauungsprobleme oder andere Beschwerden aufweist, darf etwas mehr des Obsts gefüttert werden. Sollte Dein Kaninchen das Erdbeerstück nicht vertragen, füttere ihm auch keine weiteren Erdbeeren mehr.

Tipp: Manche Lebensmittel wirken unscheinbar, müssen aber sehr langsam in die Ernährung eingeführt werden. Ein Beispiel hierfür ist Rucola für Kaninchen.

Erdbeeren zählen nicht zu den Grundnahrungsmitteln von Kaninchen. Sie fest in den regelmäßigen Speiseplan zu integrieren ist daher nicht empfehlenswert. Stattdessen solltest Du das rote Obst in Maßen verfüttern und es als leckere und abwechslungsreiche Ergänzung zu Heu und Gras, Grünzeug, Kräutern und Futtermittel sehen.

Erdbeeren sollten nicht zur täglichen Ernährung gehören. Jeden dritten Tag etwa eine kleine bis mittelgroße Erdbeere als Snack zu reichen, ist hingegen eine leckere Überraschung, über die sich Dein Kaninchen sicher freut. Füttere Erdbeeren nicht an zwei Tagen am Stück.

Ja, Kaninchen dürfen Erdbeeren bedenkenlos verzehren. Achte hierbei aber immer darauf, dass es sich um frische und unbehandelte Erdbeeren handelt und vermeide es, das Obst in großen Mengen zu verfüttern, da Erdbeeren sehr viel Zucker enthalten und damit zu Übergewicht führen können. Große Mengen an Erdbeeren können zudem das Verdauungssystem des Kaninchens überlasten. In Maßen genossen, ist das rote Obst aber auch für Kaninchen ein toller Sommer-Snack.